Wadenschmerzen


Probleme treten auch beim Joggen auf

Mögliche Ursachen von Wadenschmerzen


Akute Wadenschmerzen 

  • Verletzungen der Wadenmuskulatur 
  • Überlastung der Wadenmuskulatur 

Diese treten oft nach einer Belastung etwa durch Sport auf und heilen meist ohne Komplikation und Folgeschäden ab.


Chronische Wadenschmerzen 

  • Arterielle Erkrankungen der Blutgefäße, die für die Versorgung der Beine zuständig sind 
  • Venöse Erkrankungen der Blutgefäße, die für die Versorgung der Beine zuständig sind
  • Thrombophlebitis (Entzündung der oberflächlichen Hautvenen)
  • Funktionsstörungen, die jedoch neben Schmerzen und Krämpfen in der Wade meist auch Varizen (Krampfadern), eine Schwellneigung und ein Schweregefühl auslösen
  • Irritationen der Nervenwurzeln auf Grund von degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule und / oder Bandscheiben

Bei andauernden oder ständig wiederkehrenden Schmerzen in der Wade sollte eine Untersuchung der Blutgefäße, die das Bein versorgen, vorgenommen werden.

Als mögliche Auslöser für Schmerzen in der Wade sind, wenn auch nur in den seltensten Fällen, die folgenden Krankheiten: 

  • Mono- und Polyneuropathien
  • Erbkrankheiten wie die McArdle Krankheit 
  • Infektionskrankheiten wie Borreliose, die Bornholmer Krankheit oder Leptospirose
  • Elektrolystsörungen auf Grund eines Mangels an Magnesium, Kalium oder Natrium 

Chronischen Wadenschmerzen vorbeugen

  • Auf Grund der unterschiedlichen Auslöser von Wadenschmerzen gibt es kein Patentrezept, wie man diesen vorbeugen kann. Jeweils unter Berücksichtigung der persönlichen und individuellen Risikofaktoren kann man dennoch einiges tun. 

Arteriellen Erkrankungen vorbeugen 

  • Nicht rauchen 
  • Bei Störungen in Bezug auf die Durchblutung des Gehirns kann ein Gehirn Training helfen
  • Im Fall einer Hypertonie (Bluthochdruck) diesen permanent behandeln lassen 
  • Etwaigig vorliegende Störungen im Stoffwechsel wie Erhöhungen der Blutfettwerte oder eine diagnostizierte Diabetes mellitus durch eine Nahrungsumstellung normalisieren und unter Umständen auch medikamentös behandeln lassen 
  • Bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion herbeiführen 
  • Ausdauersport 
  • Stressbewältigung 

Venösen Erkrankungen vorbeugen 

  • Regelmäßige Bewegung 
  • Vermeidung von langandauerndem Sitzen oder Stehen 
  • Viel trinken 
  • Stoffwechsel anregen, um einen geregelten Stuhlganz zu erzielen 
  • Anregung der Wadenmuskelpumpe mit Hilfe von Kaltwasseranwendungen wie kalten Schenkelgüssen und  Wassertreten
  • Venengymnastik 
  • Venenwalking
  • Thromboseprophylaxe 

Ist ein Patient krankheitsbedingt in seiner Mobilität eingeschränkt oder ist aus anderen Gründen Thrombose gefährdet, sind folgende Maßnahmen zu ergreifen: 

  • Regelmäßige Untersuchungen des Gefäß Systems
  • Prüfen der tastbaren Arterienpulse
  • Anormale Strömungsgeräusche erfassen 
  • Auf Durchblutungsstörungen auch in anderen Gliedmaßen achten
  • Bildung von Krampfadern überprüfen lassen 
  • Vermehrte Pigmentierung kontrollieren
  • Bildung von Geschwülsten beobachten

Bewegungstraining zur Therapie von Wadenschmerzen 

Um chronische Wadenschmerzen zu lindern, kann – je nach Krankheitsbild und unter Berücksichtigung der individuellen Faktoren – mit Sport geholfen werden 

  • Venenwalking
  • Laufband
  • Tarraintraining 

oder auf Krankengymnastik (Bewegung unter Anleitung) gesetzt werden

  • Physiotherapeutische Maßnahmen 
  • Wassertreten
  • Kohlensäurebäder
  • Lymphdrainagen
  • Wechselbäder 
  • Schwimmtraining 
  • Wassergymnastik 
  • Fahrradfahren (auch auf dem Home Trainer) 
  • Joggen 

Zuletzt kann auch eine medikamentöse Behandlung Linderung verschaffen. 

Sind die arteriellen Durchblutungsstörungen jedoch bereits stark fortgeschritten, wird meist eine stationäre Behandlung erforderlich, bei der diverse Infusionstherapien zur Förderung der Durchblutung zum Einsatz kommen.


Knieschmerzen


Knieschmerzen stehen an erster Stelle der Sportverletzungen

Knieschmerzen

Gliederung

  • Aufbau des Knies
  • Symptome
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie
  • Trotz Knieschmerzen trainieren?
  • Vorbeugen
  • Heilung durch Quarkwickel

Knieschmerzen, die sich beim Laufen und Treppensteigen besonders unangenehm bemerkbar machen, kennen viele Sportler – vor allem Läufer, die ihre Kniegelenke durch intensives Training Fehler in der Lauftechnik, muskuläre Dysbalancen sowie angeborene Fehlstellungen stark belasten.

Um zu verstehen, warum die Kniegelenke so häufig zu Schmerzen im Knie und Problemen führen, muss man wissen, dass es sich beim Kniegelenk um das größte und komplizierteste Gelenk des Körpers handelt, das noch dazu für einen großen Teil der Kraftübertragung in der Laufbewegung verantwortlich ist.   


Aufbau des Knies und mögliche Entstehungspunkte von Knieschmerzen

  • Die Kniescheibe liegt eingebettet in die Sehne des Oberschenkelmuskels, wobei ein eigenes Gelenk gebildet wird. In diesem „Gleitlager“ bewegt sich die Kniescheibe bei jeder Beugung oder Streckung des Beins nach oben über den Rand des Oberschenkelknochens hinaus.
  • Reibt die Kniescheibe bei dieser Bewegung gegen den Knorpel, etwa weil sie auf Grund einer zu schwachen Oberschenkelmuskulatur nicht in der Mitte des Gleitlagers läuft, kann das schnell  zu Entzündungen und starken Schmerzen im Knie führen. Gerade das Knie, das ständig in Bewegung ist, ist auf einen guten Ablauf und eine gewisse Stabilität angewiesen.
  • Die Stabilität des Kniegelenks, das sich zwischen Hüft- und Sprunggelenk bewegt, hängt maßgeblich von deren Stabilität ab. Kippt beispielsweise ein Fuß auf Grund einer zu schwachen Fußmuskulatur nach innen, kommt es zu einer Verdrehung des Unterschenkels, die dazu führt, dass das Kniegelenk nicht einwandfrei arbeiten kann und Knorpelflächen und Sehnen falsch belastet werden. 

Aufbau des Knies

  • Auch eine zu schwache Hüftmuskulatur kann Fehlbelastungen des Kniegelenks und Knieschmerzen auslösen, da sich in diesem Fall der Oberschenkel nach innen dreht. Schließlich besteht noch die Möglichkeit, dass die Kniegelenke beim Laufen zu stark gebeugt werden, wodurch es zwar zu keiner Verdrehung der Gelenke kommt, dafür aber die Kniescheiben mit zu starkem Druck in ihre Gleitlager gepresst werden. Bei diesem so genannten „sitzenden“ Laufstil fehlt die Aufrichtung und Streckung in der Laufbewegung.
  • Meniskusverletzungen sind eine weitere Form der Laufverletzungen der Knie. Vor allem Fußballer, bei denen es infolge plötzlicher Verdrehungen der Knie zu einem Meniskusriss kommen kann, sind davon betroffen. Auch Bänderrisse wie der Kreuzbandriss sind typische Laufverletzungen im Kniebereich, die meist durch einen Sturz ausgelöst werden.

Die Symptome des Knieschmerzes

  • Bei Beschwerden in den Knien kommt es beim Laufen – vor allem beim Bergablaufen – und Treppensteigen zu Schmerzen an der Vorderseite des Knies oder zwischen Kniescheibe und Oberschenkel. Bei starken Knieproblemen ist bereits das Gehen schmerzhaft. Gelegentlich kommt es dabei zu Rötungen und Schwellungen im Bereich der Kniegelenke.

Die möglichen Ursachen von Knieschmerzen:


Gründe für Knieschmerzen

  • zu schwache Fußmuskeln, die zu einer Verdrehung des Unterschenkels führen
  • eine zu schwache Hüftmuskulatur, die eine Verdrehung des Oberschenkels nach innen zur Folge hat
  • ein schlechter Laufstil mit zu stark gebeugten Kniegelenken
  • eine unzureichend trainierte oder verkürzte Oberschenkelstreckmuskulatur
  • muskuläre Dysbalancen zwischen gut trainierten rückwärtigen Oberschenkelmuskeln und oft ungenügend entwickelten vorderen Schenkelstreckern (Quadrizeps-Muskeln), sowie Ungleichgewichten zwischen inneren und äußeren Oberschenkelmuskeln, die die Kniescheibe nach einer Seite hin abdrängen und so Knieschmerzen auslösen
  • ein zu intensives Lauftraining, zu viele Berg- und Hügelläufe (vor allem zu flotte Bergabläufe) oder zu rasch gesteigerte Trainingsumfänge
  • Beinfehlstellungen wie X- oder O-Beine
  • Überpronation im unteren Sprunggelenk
  • ein eingeklemmter oder verschlissener Meniskus
  • ein Bänderriss
  • Entzündungen des Knorpels unterhalb der Kniescheibe, was unbehandelt eine Arthrose begünstigen können
  • Übergewicht des Läufers
  • falsche oder „ausgelatschte“ Laufschuhe, die die Fußmuskulatur nur unzureichend unterstützen

Die Diagnose bei Kniebeschwerden

  • Sportler mit Schmerzen im Knie sollten auch dann einen Arzt aufsuchen, wenn das Gehen noch beschwerdefrei möglich ist. Neben der Tastuntersuchung, bei der das betroffene Knie auf Rötungen, Schwellungen und vor allem auf Druckschmerzen hin untersucht wird, bedienen sich die Ärzte auch der Röntgenstrahlen sowie in Einzelfällen der Kernspinaufnahmen, um die Auslöser der Kniebeschwerden exakt bestimmen und mögliche Schmerzauslöser wie Meniskusschäden ausschließen zu können.   

Wie die schmerzenden Knie therapiert werden können

  • Läufer, die Schmerzen in den Knien verspüren, sollten ihr Lauftraining abbrechen, den Kniebereich mit Eis kühlen und die Beine hoch  lagern. Sind Schwellungen sichtbar, sollte auch dann ein Sportorthopäde oder Sportarzt aufgesucht werden, wenn die Knieschmerzen nur beim Laufen auftreten.
  • Gegen die Knieentzündungen können antientzündliche Salben eingesetzt werden, die zugleich eine schmerzstillende Wirkung haben.

Therapie bei Knieschmerzen

Trotz Schmerzen im Knie weiterhin trainieren und laufen?

  • Trotz Kniebeschwerden weiter trainieren und zur besseren Kniegelenkführung Bandagen umzulegen, ist nicht zu empfehlen, da die Bandagen beim Lauftraining zumeist unweigerlich verrutschen und dann in der Kniekehle scheuern. Liegen sie zu eng an, wird es hingegen nicht nur unangenehm, sondern behindert auch die freie Beweglichkeit der Knie.
  • Neben der Linderung der akuten Knieschmerzen ist eine medizinische Bewegungsanalyse notwendig, um den Ursachen der Beschwerden auf den Grund zu gehen und eventuell bestehende Muskelverkürzungen, Fehlbewegungen im unteren Sprunggelenk oder eine zu starke Kniebeugung beim Laufen zu erkennen und zu korrigieren.
  • Mit einer Besserung der Schmerzen im Knie bzw. der Kniebeschwerden ist in der Regel nach vier bis sechs Wochen zu rechnen, wobei das Lauftraining erst dann wieder aufgenommen werden darf, wenn die Schmerzen und Entzündungen in den Knien abgeklungen sind.

Künstliches Kniegelenk

Knieverletzungen und Knieschmerzen vorbeugen

  • Um Knieschmerzen in Zukunft vorzubeugen, sollte das Augenmerk der Läufer vorrangig dem Training der körperlichen Schwachstellen (Füße, Hüftgelenke, Muskulatur der Waden, der Oberschenkel oder des Gesäßes) gelten, wobei es ratsam ist, zu Anfang unter physiotherapeutischer Anleitung zu üben. In Frage kommen Dehnübungen, Stabilitätsübungen sowie Kraft- und Koordinationstraining der diversen Muskelgruppen.
  • Das Training nach Knieverletzungen sollte maßvoll wieder aufgebaut werden und nicht sofort als reines Lauftraining durchgeführt werden, sondern als ein Wechsel von Gehen und Joggen. Vor einer allmählichen Steigerung des Laufpensums ist die Lauftechnik zu optimieren.
  • Übergewichtige Läufer können mit einer ausgewogenen Reduktionsdiät und alternativen Ausdauersportarten wie Radfahren, Walken, Nordic Walking oder Schwimmen (außer im Bruststil) die überflüssigen Pfunde abnehmen und so ihre Knie entlasten.
  • Die oben genannten Sportarten sind auch für alle anderen Läufer mit überstandenen Kniebeschwerden eine gute Möglichkeit, sich in der ersten Zeit nach der Sportverletzung fit zu halten, sofern das schmerzfrei möglich ist. Bei X- und O-Beinen, und anderen Fehlstellungen sind optimal angepasste Laufschuhe (eventuell mit Einlagen) hilfreich, um Knieschmerzen vorzubeugen. Sollten Sie aber merken, dass Sie bei eine der Sportarten wieder Schmerzen im Knie haben, dann brechen Sie diese Sportart bitte sofort wieder ab und probieren eine andere aus. 
  • Läufer, die häufig auf Asphaltböden trainieren, sollten daran denken, immer wieder die Straßenseite zu wechseln, da Fahrbahnen zum Rand hin eine leichte Neigung aufweisen. Das wiederum führt dazu, dass ein Fuß höher auftritt als der andere und stärker proniert. Treppenläufe sowie Hügel- und Bergläufe sollten reduziert oder ganz weg gelassen werden.